- Gay-Rights-Bewegung
- Gay-Rights-Bewegung['geɪraɪts-; englisch »Rechte der Homosexuellen«], Gay-Liberation-Bewegung ['geɪ lɪbə'reɪʃn-; englisch »Befreiung der Homosexuellen«], in den 1960er-Jahren in den USA entstandene Emanzipationsbewegung, die sich zunächst gegen die Diskriminierung der männlichen Homosexuellen im beruflichen sowie im öffentlichen Leben und für eine Liberalisierung der die Homosexualität betreffenden Gesetze einsetzte. Die Anhänger der Gay-Rights-Bewegung wählten bewusst die zunächst abwertende umgangssprachliche Bezeichnung »gay« (hier: »unmoralisch«, »zu freizügig«), um Selbstbewusstsein und Emanzipationswillen dieser Gruppe zu dokumentieren. In der Bundesrepublik Deutschland wurden Anliegen der Gay-Rights-Bewegung erstmals in den 1970er-Jahren aufgenommen (Homosexualität). In den 80er- und 90er-Jahren erzielte die Gay-Rights-Bewegung zunehmend politische Erfolge. Die skandinavischen Länder, Frankreich, die Niederlande, Irland und einige Bundesstaaten der USA erließen Antidiskriminierungsgesetze; in Deutschland bestimmen die Landesverfassungen Berlins, Brandenburgs und Thüringens, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden darf. Dänemark, Schweden und Norwegen führten für gleichgeschlechtlichen Paare die Möglichkeit der standesamtlichen Registrierung als »Eingetragene Partnerschaft« ein, die die Partner hinsichtlich ihrer gegenseitigen Rechte und Pflichten Eheleuten weitgehend gleichstellt. Eine vergleichbare gesetzliche Regelung trat Ende 1999 in Frankreich in Kraft. In Deutschland verabschiedete der Bundestag Ende 2000 mit gleicher Zielsetzung das Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG; in Kraft seit dem 1. 8. 2001, bestätigt durch das Bundesverfassungsgericht am 17. 7. 2002). In den Niederlanden können gleichgeschlechtliche Paare seit 2001 die Ehe schließen (rechtlich gleichgestellt mit der Ehe heterosexueller Paare); möglich ist auch die Adoption von Kindern. - Weibliche homosexuelle Emanzipationsbewegung: Lesbierinnen.
Universal-Lexikon. 2012.